Ich bin schon mein Leben lang kunstinteressiert – bin in einer kreativen Familie aufgewachsen. Wir Kinder haben Witz, Ideenreichtum, Selbstbewusstsein und handwerkliches Geschick von unseren Eltern mit auf den Weg ins Leben bekommen. Ich habe nach dem Abitur die Kunstschule für Werbegrafiker (Kunstschule Amsterdam) besucht und als Diplom Designerin verlassen. Seit dem (1990) arbeite ich in der Werbebranche und habe 2009 mein eigenes Grafik-Design-Studio (schwarzbunt-grafikdesign) eröffnet.
In den Aufgaben für diverse Kunden versuche ich immer, ein wenig künstlerische Gestaltung mit unterzubringen. Für mich selbst habe ich immer wieder Ideen gefunden die Welt besonders zu gestalten. 2016 ist das erste Bonbonpapier von mir in eine kleine Hohlkammerplatte gestopft worden. Sie glitzerte und wartete auf Gesellschaft. Ich sammelte und steckte, .. und staunte und freute mich. So entwickelte sich aus vorerst schönen Farbzusammenstellungen, über Formenbildung, inhaltlichen Zusammenhängen letztendlich Portraits und wundersame, einzigartige Kunstwerke.
Alle meine Rollingpieces – von der Natur aus Unikate – wirken von der Ferne fast wie Gobelins, und von Nahem erschließen sie eine ganz andere Detailwelt und laden zum Suchen und Finden ein.
Rollingpieces – eine selbst entwickelte Technik für eine geduldige Künstlerin
… oder:Recycling von Bonbonpapier oder: Aufräumen von buntem Kleinkram, der der Umwelt nicht gut tut, aber toll aussieht. Es gibt Hohlkammerplatten in verschiedenen Breiten. Je schmaler die Kammern sind, desto differenzierter kann das Werk werden. Aber desto mehr Geduld muss man auch aufbringen. Vor allem, wenn mal ein Schnipsel nicht dort ankommt, wo er hingehört.
Viele meiner Rollingpieces-Arts sind zu 100 % aus Verpackungsmaterial. Irgendwelche Designer haben sich tolle Farben und Materialien ausgedacht, um Süßes zu verpacken. Schöne schillernde Papiere, die es verdient haben, bestaunt zu werden. Ich sortiere sie nach Farben, zerschneide sie in Stückelchen wie ich sie gerade brauche, wickel sie über einem Schaschlikspieß zu kleinen Röllchen (zwischen 4 mm und 5 cm) und schiebe sie mit Spieß und Draht in die passende Kammer an ihren Platz. So muss ich die Bilder auch immer in der Mitte anfangen, da ich ja nur Schnipsel nach Schnipsel einschieben kann.
Wenn mal etwas nicht schön sitzt, muss der Papierröllchenrückholhaken rausgeholt werden und das Papieren muss vorsichtig wieder herausgepopelt werden.
Andererseits gibt es auch inhaltliche Papiere, die ich in Werke einarbeite. Zum Beispiel ist der Wolf im Schafspelz komplett aus Bildern dreier Schafszuchtbücher, die Friedenstauben sind aus Zeitungsartikeln über die Kriege am Gazastreifen und um die Ukraine. Weitere inhaltliche Papiere findet man bei Einstein, Nina Hage, Grace Jones und Udo Lindenberg.